Aktien: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Aktien im AG-Spiel sind immer ''[http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCckaktie Stückaktien]'', die weder einen Nennwert haben (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Nennwertaktie Nennwertaktien]'') noch auf einen bestimmten Namen lauten (''[http://de.wikipedia.org/wiki/Namensaktie Namensaktien]''). | ||
− | + | Welchen Anteil eine Aktie an einer AG verbrieft, bestimmt sich nach der Formel (gehaltene Aktien / Zahl der ausgegebenen Aktien) * 100. Die ''Marktkapitalisierung'' bzw. der Börsenwert einer AG entspricht der Zahl der ausgegebenen Aktien * Aktienkurs. | |
− | + | Mit einer Aktie sind folgende Rechte verbunden: | |
+ | *''Dividendenbezug'': Zahlt die AG eine Dividende, steht den Aktionären ein Anteil daran zu, der ihrem Anteil an der AG entspricht. | ||
+ | *''Übernahmeentschädigung'': Wird eine AG [[Übernahme|übernommen]], werden die verbliebenen Aktionäre durch den Übernehmer entschädigt. | ||
+ | *''Liquidationserlös'': Wird eine AG [[Liquidation / Inaktivität|liquidiert]], erhalten Aktionäre den anteiligen Liquidationserlös. | ||
+ | Weitere Rechte gibt es derzeit nicht. | ||
− | + | Wichtige Anteilsschwellen: | |
+ | *Qualifizierte Mehrheit: Hält ein Aktionär ''mehr als 75%'' der ausgegebenen Aktien und der systembedingte Übernahmeschutz ist nicht mehr existent bei dieser AG, kommt es zu einer [[Übernahme]]. Sollte der Übernahmeschutz vorhanden sein, werden alle Anteile >75% wieder automatisch verkauft. | ||
+ | *Sperrminorität: Um eine Übernahme zu verhindern, sind folglich mind. 25% Anteil nötig, die ein anderer Aktionär oder eine Vereinigung von Aktionären gewissenhaft halten, sollte die systembedingte Übernahmesicherheit aufgelöst worden sein. Ansonsten herrscht das Prinzip des freien Marktes vor. Ist der systembedingte Übernahmeschutz gewährleistet, ist die Sperrminorität eben durch das System gesichert und eine Übernahme ausgeschlossen. | ||
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+ | Der Handel mit Aktien erfolgt durch die Ausführung von Kauf- und dazu passenden Verkaufsaufträgen (''Order''). | ||
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+ | #''Orderart'': Soll gekauft (<span style="color:green;">Buyorder</span>) oder verkauft (<span style="color:red;">Sellorder</span>) werden? | ||
+ | #''WKN'' (Wertpapierkennnummer): Welche Aktien sollen ge- oder verkauft werden? | ||
+ | #''Stückzahl'': Wieviele Aktien sollen ge- oder verkauft werden? | ||
+ | #''Kurs'': Zu welchem Kurs soll ge- oder verkauft werden? | ||
+ | #''Orderausführung'': Soll der Auftrag wenn möglich sofort oder erst zu einem bestimmten Zeitpunkt (terminierte Order) ausgeführt werden? | ||
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+ | Liegt zu einer Order eine passende Gegenorder vor, also zu einem Kaufauftrag ein entsprechender Verkaufsauftrag, findet Handel statt. Order werden grundsätzlich im Fünfminutentakt ausgeführt; ausgenommen hiervon sind die Aktien der 50 größten AGs, bei denen Order live ausgeführt werden können (sog. ''Livetrading'', im Spiel dargestellt als [[Datei:livetrading.png]] im AG-Profil). | ||
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+ | → ''Siehe auch: [[Kursfeststellung]], [[Orderbuch]] | ||
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+ | ==Häufige Fragen== | ||
+ | ===Warum ist es egal, zu welchem Preis ich die Aktien in meinem Depot mal gekauft habe?=== | ||
+ | Kosten in der Vergangenheit kannst du nicht mehr beeinflussen und sind somit aus ökonomischer Sicht irrelevant für die Entscheidungen ob/wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden sollte. Der Fachbegriff hierfür lautet "[http://de.wikipedia.org/wiki/Sunk_costs sunk costs]". Dies gilt hier im Spiel wie auch für realen Aktienhandel, hierzu ein Zitat aus Wikipedia: <i>"Börsenanleger orientieren sich bei Verkaufsentscheidungen häufig daran, zu welchem Kurs sie eine Aktie gekauft haben. Der Kurs, zu dem man in der Vergangenheit eingestiegen ist, ist jedoch irrelevant für die Beurteilung der Entwicklung der Aktie in der Zukunft."</i> | ||
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+ | Leider ist diese Tatsache für die meisten Menschen intuitiv schwer nachvollziehbar. Die folgenden Beispiele sollen den Sachverhalt daher anschaulich darstellen: | ||
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+ | Tom und Max haben beide vor einem Monat Aktien der X-AG zu 100€ gekauft. Leider stellen sie nach dem Monat fest, dass die X-AG kein Wachstum generiert und der Kurs jetzt bei 95€ liegt. Die beiden wollen die Papiere nun wieder verkaufen und die Y-AG kaufen, welche mit 10% wächst. Tom hat sich aber fest vorgenommen, dass er nur mit Gewinn verkaufen möchte (der typischer Gedankengang vieler Menschen) und wartet daher bis X-AG auf über 100€ steigt. Max hat verstanden, was "sunk costs" sind, verkauft für 95€ und investiert diese in die Y-AG. | ||
+ | Welche Entscheidung war nun besser? Beide haben mit 100€ begonnen, also die gleichen Ausgaben gehabt. Tom besitzt 95€ in Form schlecht wachstender X-Aktien aber Max besitzt 95€ der gut wachsenden Y-Aktien. Von diesem Moment an, verdient Max jeden Tag mehr Geld als Tom und wird somit zuerst die Gewinnzone erreichen - es hat sich ausgezahlt, den damaligen Kaufpreis zu ignorieren. | ||
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+ | [[Kategorie:Grundlagen]] |
Aktuelle Version vom 5. Februar 2017, 10:38 Uhr
Eine Aktie ist der verbriefte Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft. Aktien sind die mit Abstand bedeutendste Anlageklasse im AG-Spiel.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Aktien im AG-Spiel sind immer Stückaktien, die weder einen Nennwert haben (Nennwertaktien) noch auf einen bestimmten Namen lauten (Namensaktien).
Welchen Anteil eine Aktie an einer AG verbrieft, bestimmt sich nach der Formel (gehaltene Aktien / Zahl der ausgegebenen Aktien) * 100. Die Marktkapitalisierung bzw. der Börsenwert einer AG entspricht der Zahl der ausgegebenen Aktien * Aktienkurs.
Mit einer Aktie sind folgende Rechte verbunden:
- Dividendenbezug: Zahlt die AG eine Dividende, steht den Aktionären ein Anteil daran zu, der ihrem Anteil an der AG entspricht.
- Übernahmeentschädigung: Wird eine AG übernommen, werden die verbliebenen Aktionäre durch den Übernehmer entschädigt.
- Liquidationserlös: Wird eine AG liquidiert, erhalten Aktionäre den anteiligen Liquidationserlös.
Weitere Rechte gibt es derzeit nicht.
Wichtige Anteilsschwellen:
- Qualifizierte Mehrheit: Hält ein Aktionär mehr als 75% der ausgegebenen Aktien und der systembedingte Übernahmeschutz ist nicht mehr existent bei dieser AG, kommt es zu einer Übernahme. Sollte der Übernahmeschutz vorhanden sein, werden alle Anteile >75% wieder automatisch verkauft.
- Sperrminorität: Um eine Übernahme zu verhindern, sind folglich mind. 25% Anteil nötig, die ein anderer Aktionär oder eine Vereinigung von Aktionären gewissenhaft halten, sollte die systembedingte Übernahmesicherheit aufgelöst worden sein. Ansonsten herrscht das Prinzip des freien Marktes vor. Ist der systembedingte Übernahmeschutz gewährleistet, ist die Sperrminorität eben durch das System gesichert und eine Übernahme ausgeschlossen.
Order
Der Handel mit Aktien erfolgt durch die Ausführung von Kauf- und dazu passenden Verkaufsaufträgen (Order).
Eine vollständige Order besteht aus
- Orderart: Soll gekauft (Buyorder) oder verkauft (Sellorder) werden?
- WKN (Wertpapierkennnummer): Welche Aktien sollen ge- oder verkauft werden?
- Stückzahl: Wieviele Aktien sollen ge- oder verkauft werden?
- Kurs: Zu welchem Kurs soll ge- oder verkauft werden?
- Orderausführung: Soll der Auftrag wenn möglich sofort oder erst zu einem bestimmten Zeitpunkt (terminierte Order) ausgeführt werden?
Liegt zu einer Order eine passende Gegenorder vor, also zu einem Kaufauftrag ein entsprechender Verkaufsauftrag, findet Handel statt. Order werden grundsätzlich im Fünfminutentakt ausgeführt; ausgenommen hiervon sind die Aktien der 50 größten AGs, bei denen Order live ausgeführt werden können (sog. Livetrading, im Spiel dargestellt als im AG-Profil).
→ Siehe auch: Kursfeststellung, Orderbuch
Häufige Fragen
Warum ist es egal, zu welchem Preis ich die Aktien in meinem Depot mal gekauft habe?
Kosten in der Vergangenheit kannst du nicht mehr beeinflussen und sind somit aus ökonomischer Sicht irrelevant für die Entscheidungen ob/wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden sollte. Der Fachbegriff hierfür lautet "sunk costs". Dies gilt hier im Spiel wie auch für realen Aktienhandel, hierzu ein Zitat aus Wikipedia: "Börsenanleger orientieren sich bei Verkaufsentscheidungen häufig daran, zu welchem Kurs sie eine Aktie gekauft haben. Der Kurs, zu dem man in der Vergangenheit eingestiegen ist, ist jedoch irrelevant für die Beurteilung der Entwicklung der Aktie in der Zukunft."
Leider ist diese Tatsache für die meisten Menschen intuitiv schwer nachvollziehbar. Die folgenden Beispiele sollen den Sachverhalt daher anschaulich darstellen:
Beispiel: Du hältst Aktien der Mustermann AG.
Kaufkurs aktueller Kurs vermutete Wert-/Kurssteigerung(*) richtige Handlung 50 100 überdurchschnittlich halten 150 100 überdurchschnittlich halten 50 100 unterdurchschnittlich verkaufen 150 100 unterdurchschnittlich verkaufen 50 100 durchschnittlich egal 150 100 durchschnittlich egal
- (*) im Vergleich zu alternativen Anlagemöglichkeiten in andere AGs oder Anleihen!
Wie du siehst, ist die Handlung unabhängig vom Kaufpreis gleich. Was in der Vergangenheit passiert ist, kannst du nicht mehr beeinflussen und ist somit völlig egal.
Ein weiteres Beispiel:
Tom und Max haben beide vor einem Monat Aktien der X-AG zu 100€ gekauft. Leider stellen sie nach dem Monat fest, dass die X-AG kein Wachstum generiert und der Kurs jetzt bei 95€ liegt. Die beiden wollen die Papiere nun wieder verkaufen und die Y-AG kaufen, welche mit 10% wächst. Tom hat sich aber fest vorgenommen, dass er nur mit Gewinn verkaufen möchte (der typischer Gedankengang vieler Menschen) und wartet daher bis X-AG auf über 100€ steigt. Max hat verstanden, was "sunk costs" sind, verkauft für 95€ und investiert diese in die Y-AG. Welche Entscheidung war nun besser? Beide haben mit 100€ begonnen, also die gleichen Ausgaben gehabt. Tom besitzt 95€ in Form schlecht wachstender X-Aktien aber Max besitzt 95€ der gut wachsenden Y-Aktien. Von diesem Moment an, verdient Max jeden Tag mehr Geld als Tom und wird somit zuerst die Gewinnzone erreichen - es hat sich ausgezahlt, den damaligen Kaufpreis zu ignorieren.