Kapitalerhöhung: Regel ohne Verstand?

Die Regeln zur Kapitalerhöhung muten an wie ein kunstvoll errichtetes Hindernisrennen, bei dem kleine Aktiengesellschaften in engen Zeitabständen durch Reifen springen müssen, nur um dann plötzlich vor einer Mauer zu stehen. Während frühe Kapitalerhöhungen noch mit kurzen Wartezeiten ermöglicht werden, soll eine wachsende AG plötzlich zur Untätigkeit verdammt sein? Warum? Kein sinnvoller Grund in Sicht!

Der Markt wartet nicht! Mein Kurs steht 12% über meinem Buchwert, attraktive Investitionsmöglichkeiten locken, doch die Kapitalerhöhung bleibt verwehrt. Warum? Vielleicht, weil jemand beschlossen hat, dass Unternehmen eine Zwangspause benötigen? Oder weil strategisches Wachstum ein unerwünschtes Konzept ist?

Und damit nicht genug: Wer in kleineren Schritten Kapital beschaffen will, wird gnadenlos benachteiligt. Drei Erhöhungen um jeweils 5% und schon heißt es: Warten, bitte! Doch eine 100%-Kapitalerhöhung ist sofort erlaubt? Welchen Sinn soll das haben? Weniger als 100% auszugeben ist schlichtweg unattraktiv. Dabei gäbe es eine viel logischere Alternative: Erlaubt eine Verdopplung innerhalb von x Tagen, um mehr Flexibilität in die Handelsstrategie zu bringen! So könnten AGs sich effizienter am Markt behaupten, statt monatelang auf den nächsten Schritt zu warten.

Zur Erinnerung: Aktuell könnte eine AG ihre Aktienanzahl innerhalb von 229 Tagen auf das 32-fache erhöhen. Doch dann? Dann ist erst mal ein halbes Jahr Zwangspause angesagt. Wer glaubt, dass das eine sinnvolle Marktdynamik fördert, sollte sich ernsthaft fragen, ob er jemals selbst eine Aktie gehandelt hat!

Wo bleibt die Liberalität des Marktes? Der freie Handel wird durch diese unsinnigen Begrenzungen massiv gestört. Jeder sollte seine Kapitalstrategie frei wählen können, ohne durch willkürliche Regeln ausgebremst zu werden. Doch genau das passiert: Kapitalerhöhungen sind nur nach starren, vorgegebenen Wartezeiten erlaubt, selbst wenn der Markt gerade ideale Bedingungen für eine Expansion bietet. Unternehmen können nicht frei agieren, sondern sind gezwungen, sich einem künstlich auferlegten Takt zu unterwerfen – ohne ersichtlichen Grund!

Eine funktionierende Wirtschaft lebt von Dynamik, nicht von Zwangspausen. Wenn der Markt sich selbst regulieren soll, warum werden dann Maßnahmen getroffen, die genau das verhindern? Wer wirklich glaubt, dass diese Begrenzungen dem Spiel dienen, irrt gewaltig.

LG
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